Im Laufe der vergangenen 40 Jahre fanden zahlreiche Veranstaltungen im Pfarrsaal statt, unzählige Besprechungen im Sitzungszimmer und viele Jungscharstunden in den Jungscharräumen.
Das alles hatte tiefe Spuren hinterlassen und die Einrichtungen waren gealtert und teilweise marode geworden.
Nun galt es, in einem verantwortlichen Rahmen, die pfarrlichen Räumlichkeiten für die nächsten Jahrzehnte wieder instand zu setzen. Ganz wesentlich betraf dies die Sanitärräume, die Küche, das Buffet und den Pfarrsaal an sich. Bei all den Vorhaben galt es, sich an die örtlichen Gegebenheiten zu halten und auch an die Vorgaben des Denkmalschutzes, der auch für unsere Kirche inklusive der Unterkirche galt.
Durch die umsichtige Planung durch den damaligen Vorsitzenden unseres Pfarrkirchenrates, Baumeister Christof Matt, und seiner großen Erfahrung gerade in der Sanierung solcher Räumlichkeiten, war ein tolles Konzept entstanden. Ihm gilt großer Dank für seine fachkundige Planung und Begleitung bei der gesamten Sanierung.
In der ersten Phase wurden vor allem freiwillige Mitarbeiter*innen gesucht, um die verschiedenen Räume der Unterkirche auszuräumen und so für die Erneuerung frei zu machen. Dann konnten in einer zweiten Phase die Handwerker ihre Arbeit beginnen.
Carl Lampert zu Ehren sollte der Pfarrsaal nach erfolgter Sanierung umbenannt werden in „Carl-Lampert-Saal“.
Mit einer berührenden Andacht zur Todesstunde unseres seligen Carl am 70. Jahrtag seiner Hinrichtung, am 13. November, zeigten Pfarrangehörige von Göfis und viele Gläubige aus dem ganzen Land ihre tiefe Verbundenheit mit dem Provikar und auch mit den weiteren Opfern des Nationalsozialismus.
In seiner bewegenden Predigt betonte Bischof Benno drei Botschaften dieses Gedenktages für das Leben von heute. Diese drei Botschaften des Lebens von Carl Lampert sind erstens eine Erinnerung, der Stimme des Gewissens zu folgen, zweitens eine Erinnerung an unsere innere Geborgenheit in Gott und drittens die dauernde Erinnerung daran, dass es unsere Aufgabe als Christen von heute ist, uns entschieden auf die Seite der Geschundenen dieser Welt zu stellen.
Nach der Gedenkmesse gab es für die Pfarrgemeinde und besonders für Pfarrer Norman Buschauer großen Grund zur Freude, denn nach kurzer Umbauzeit konnten die sanierten Räumlichkeiten in der Unterkirche eröffnet werden.
Bischof Benno segnete den ehemaligen Pfarrsaal und den nun neu benannten „Carl-Lampert-Saal“ und stiftete ein Ölgemälde mit dem Portrait des Provikars vom Künstler Heinz Greissing.
Die vielen BesucherInnen zeigten sich begeistert von der Neugestaltung des Saales, der jetzt optisch größer und sehr hell wirkt, von der modernen mobilen Bar, der neuen Küche, den angenehmen Sitzungs- und Jugendräumen und den zeitgemäßen Sanitäranlagen.
Rund 760.000 Euro kostete die Renovierung, die von der Diözese mit 160.000 Euro unterstützt wird. Auch die Gemeinde Göfis beteiligt sich mit 30.000 Euro an der Gestaltung des Zugangsweges.
Pfarrer Buschauer bedankte sich bei der Diözese und der Gemeinde für die Unterstützung. Ein besonderes Vergelts Gott sagte er allen Mitbürger*innen, die durch ihre Spenden diesen Umbau erst ermöglicht hatten und diesen auch weiterhin durch ihre finanziellen Zuwendungen unterstützen werden. Einen herzlichen Dank richtete er auch an die vielen ehrenamtlich Helfenden, die oft tatkräftig beim Bau zugepackt oder in vielen Planungssitzungen mitgewirkt hatten.
Dass ein Umbau aber nur glücken kann, wenn sich ein fähiger und engagierter Baumeister diesem annimmt, das hat sich auch in Göfis wieder gezeigt. Mit Baumeister Christof Matt, so führte Pfarrer Buschauer aus, konnte die Pfarre auf einen Bauverantwortlichen zählen, der in mehr als tausend ehrenamtlichen Stunden dafür sorgte, dass trotz der limitierten Vorgaben des Bundesdenkmalamtes das Optimum an sensibler Gestaltung hervorgebracht wurde. Ihm sind die Pfarre und alle, die nun diese schönen Räume nützen dürfen, zu großem Dank verpflichtet.
Dr. Evelyn Pfanner