Sr. Maria wurde am 13. August 1936 in Feichten im Tiroler Kaunertal als siebtes von 14 Kindern geboren. Schon mit zwölf Jahren ging Maria als Kindsmagd zu einem Bauern. Damals kam bei ihr sowohl der Wunsch nach einer großen Familie als auch jener, in die Mission zu gehen, auf.
Nachdem der Ruf zu einem geistlichen Leben nach dem 16. Lebensjahr stärker wurde, traf sie im Sommer 1954 die Entscheidung, in den Orden der Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf in Gaißau einzutreten, wo schon ihre um sechs Jahre ältere Schwester Mathilde war. Am 1. September trat sie ein, es folgten zwei Jahre für das Postulat und Noviziat, ehe sie 1956 die zeitliche Profess ablegte. 1959 legte sie die ewigen Gelübde ab und war noch gut sieben Jahre im Theresienheim Rheineck als Altenpflegerin tätig. Sie verspürte dann den Wunsch, lieber in der Pastoral zu arbeiten und begann 1966 die Ausbildung zur Pastoralassistentin in Wien. Im zweiten Ausbildungsjahr kam sie zu einem zweimonatigen Praktikum erstmals nach Göfis, da Pfarrer Schwarzmann beim Orden um eine Pfarrhelferin und Gemeindekrankenschwester angesucht hatte.
Am 1. September 1969 trat sie ihren Dienst als Pfarrhelferin in Göfis an, gemeinsam mit ihrer Schwester Veronika, die hier für vier Jahre als Krankenschwester wirkte. In Göfis erteilte sie Religionsunterricht, gab Flötenstunden, machte die Erstkommunionvorbereitung, die Einschulung der Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer und arbeitete in verschiedenen Arbeitskreisen mit. Weiters sorgte sie für den Kirchenschmuck und die nötigen Blumen im Garten des Frühmesserhauses, das nun Schwesternhaus genannt wurde. Pfarrer Eduard Schwarzmann erteilte ihr auch den Auftrag, die Bücherei wieder aufzubauen, was sie mit großer Begeisterung tat. Mit 60 Jahren beendete sie 1996 die Unterrichtstätigkeit, zumal auch in der Kirche mehr Arbeit anfiel, weil die Mesnerin Irma Morscher erkrankt war. 1998 kam die Zeit, an eine neue Aufgabe zu denken, weil der Orden die Niederlassung in Göfis wegen Nachwuchsmangels aufgeben musste.
Nach knapp 30 Jahren verließ sie am 2. November 1998 das Schwesternhaus um 6.00 Uhr früh mit wehmütigem Herzen, weil sie in der Pfarre und Gemeinde – die sie als ihre große Familie empfand – sehr verwurzelt war. Dann arbeitete sie knapp acht Jahre im Gästeheim St. Gallenkirch und ab 2006 im Bernardaheim in Maria Ebene. Im April 2011 übersiedelte sie wieder in ihr geliebtes Kloster Gaißau, wo sie die Leitung übernahm und 2016 bei guter Gesundheit ihren 80. Geburtstag und ihr diamantenes Professjubiläum feiern durfte.
Am 13. November 2024 wurde Sr. Maria in Gaißau von Gott in die ewige Freude heimgeholt. Nach der Totenwache am 19. November 2024 in der Heimkapelle wurde sie am 20. November 2024 beim Auferstehungsgottesdienst in der Pfarrkirche Gaißau von dieser Welt verabschiedet und ihre Urne beigesetzt. In der Parte wird sie mit folgenden Worten gewürdigt: „Ihre Schaffensfreude und Einsatzbereitschaft, ihre Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, ihr Wohlwollen, ihre Freundlichkeit und tiefe Gottverbundenheit bleiben in unserer Erinnerung lebendig.“