Die Gedenkstätte, die im Zuge eines umfassenden Umbaus neu gestaltet wurde, rückt Carl Lampert in den Mittelpunkt, ein Mann, der sich mutig gegen das NS-Regime stellte und wegen seiner Glaubenshaltung hingerichtet wurde.
Der Gedenkschrein, der nun von der Seitenwand in die Mitte des neuen Gedächtnisortes gerückt wurde, lädt Besucher ein, innezuhalten und sich mit Carl Lamperts Vermächtnis auseinanderzusetzen. Umgeben von einem symbolischen Rundweg, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet, stellt dieser Weg nicht nur einen physischen Pfad dar, sondern auch eine Einladung zur Reflexion über Mut und Haltung in schwierigen Zeiten.
Ein weiteres zentrales Element der Gedenkstätte ist das eindrucksvolle Kunstwerk von Valentin Oman, dessen Triptychon „Ecce Homo“ den Menschen in all seiner Komplexität darstellt. Diese vielschichtigen Darstellungen fordern die Besucher heraus, sich intensiv mit Carl Lampert und seiner Bedeutung für die heutige Zeit auseinanderzusetzen. Der Gedenkweg führt zudem zu weiteren bedeutenden Erinnerungsstücken aus Carl Lamperts Leben, wie der Zellentür aus Torgau, die an seine Gefangenschaft erinnert.
Diese neu gestaltete Gedenkstätte in Göfis ist nicht nur ein Ort des Erinnerns, sondern auch ein Ort der Inspiration und des Nachdenkens. Sie lädt dazu ein, sich auf die Spuren Carl Lamperts zu begeben, dessen Vermächtnis bis heute Kraft und Orientierung schenkt. Die Pfarre Göfis, der Freundeskreis Carl Lampert und das Carl-Lampert-Forum heißen alle Besucher herzlich willkommen, diesen besonderen Ort zu entdecken und sich von der Botschaft Carl Lamperts berühren zu lassen.
Die Eröffnung dieser Gedenkstätte fällt in ein besonderes Gedenkjahr: Am 13. November 2024 jährt sich Carl Lamperts Todestag zum 80. Mal.
In einer Welt, in der die Kraft des Wortes und die Integrität des Einzelnen immer stärker auf die Probe gestellt werden, gewinnen die Gedenkstätte und die Carl Lampert Wochen 2024 unter dem Titel „Unbotmäßig“ besondere Bedeutung.
Diese Woche gedenkt jener, die mutig gegen Unrecht aufstanden und für ihre Überzeugung eintraten, auch wenn dies große persönliche Risiken mit sich brachte. Wir erinnern an Persönlichkeiten wie Carl Lampert, Alois Grimm, Alois Knecht, Karoline Redler und Pater Reinisch – Menschen, die sich nicht beugen ließen, selbst als Schweigen und Gehorsam von ihnen verlangt wurden. Ihr unbotmäßiges Handeln und ihre Weigerung, sich einem unmenschlichen Regime zu unterwerfen, führten sie oft in den Tod. Doch ihr Vermächtnis lebt weiter und bietet uns bis heute wertvolle Orientierung.
Die Carl-Lampert-Wochen 2024, die in diesem Jahr auch den 80. Todestag des Seligen markieren, laden dazu ein, tiefgehend über die Bedeutung von Unbotmäßigkeit in unserer heutigen Welt nachzudenken. In einer Zeit, die zunehmend von Manipulationen geprägt ist, bieten die Beispiele von Carl Lampert und anderen Widerstandskämpfern wertvolle Einsichten und Inspiration.
Seit der Seligsprechung Carl Lamperts am 13. November 2011 in Dornbirn hat die Erinnerungsarbeit in Göfis an Bedeutung gewonnen. Der Freundeskreis Carl Lampert und das Carl-Lampert-Forum setzen sich intensiv dafür ein, das Vermächtnis des Seligen lebendig zu halten. Diese Gedenkwoche ist ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen. Sie lädt herzlich dazu ein, an den vielfältigen Veranstaltungen teilzunehmen und die neu gestaltete Gedenkstätte zu besuchen. Lassen Sie uns gemeinsam die Werte feiern, für die Carl Lampert sein Leben gab, und überlegen, wie wir diese in unserem Alltag umsetzen können.
Herzlich willkommen zu allen Veranstaltungen – jeweils bei freiem Eintritt!
Rainer Nägele & Elisabeth Heidinger
Für den Freundeskreis Carl Lampert und das Carl-Lampert-Forum der Diözese
Mehr Informationen auf www.carl-lampert.at und www.carl-lampert.at/freundeskreis