Anders zu sein, die Tötung anderer zu verweigern, sich der Wehrmacht zu widersetzen, wurde im Nationalsozialismus mit dem Tod bestraft. Es gab sie aber: Menschen, die nicht im Gleichschritt marschierten und Befehle verweigerten.
Rudolf Bilgeri war einer von ihnen und er schrieb seine Erfahrungen in einem Tagebuch nieder. Für die Forschung sind seine Aufzeichnungen sehr interessant, da sie unmittelbar und zeitnah erfolgten. Dies ist ungewöhnlich und erlaubt einen unverfälschten Einblick in die Geschehnisse. Die Historiker Peter Pirker und Ingrid Böhler haben seine Aufzeichnungen als Buch herausgegeben.
Peter Pirker, extra aus Wien angereist, informierte im Göfner Carl Lampert-Saal über Desserteure aus Vorarlberg und Tirol und vermittelte Auszüge aus den Aufzeichnungen des Rudolf Bilgeri und Hintergründe über viele andere, die nicht im Gleichschritt marschierten und sich der Wehrmacht widersetzten.
„Der Widerstand der Wehrmachtsdesserteure fand oft auch noch lange nach dem Krieg gesellschaftliche Verachtung. Deshalb ist ein Hinschauen und Hinzeigen gerade auch heute besonders wichtig, um Zeichen gegen Gewalt und Krieg zu setzen!“, so Elisabeth Heidinger, Geschäftsführerin des Car Lampert Forums.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Carl-Lampert-Forum, dem Freundeskreis Carl Lampert und dem Göfner bugo durchgeführt.
Das Buch „Flucht vor dem Krieg“ kann im bugo gekauft und auch entlehnt werden.